Modelsvit 1:72
MiG-21 F
WWS UdSSR
von Arne Goethe, 2017
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Die erste 21er in Serie: Die MiG-21F
Mit diesem Bausatz von Modelsvit stehen wir am Anfang aller MiG-21 – Serien und hier denkt man im 72er Maßstab zu allererst an den wirklich gut gemachten MiG-21F-13 Bausatz von Revell. Dieser Bausatz stellt eine F-13, das „Erzeugnis 74“ dar. Bei der hier gezeigten F aber handelt es sich um das „Erzeugnis 72“, die wirklich erste MiG-21- Serie, und da sind auch sichtbare Unterschiede vorhanden: Die F hat ein noch schmaleres Leitwerk als die F-13, als Schleudersitz wird noch der KK-3 verwendet welcher für die seltsamen Beulen auf der Haube sorgt. Anders als bei der F-13 sind auch die beiden Waffenpylone gestaltet welche bei der F vorne noch ausgerundet sind. Schließlich hat die F auch noch die zweite Kanone an der linken Rumpfseite, von welcher es aus Gewichtsgründen bei der F-13 nur noch die Verkleidung blieb.
Diese Serie umfasst nur 83 (nach abweichenden Angaben 89) Flugzeuge welche als MiG-21F, „Erzeugnis 72“ bezeichnet werden. Mit dem R11-300 erreicht das Flugzeug Mach 2 und weist dabei neben hoher Wendigkeit auch sonst sehr gute Flugeigenschaften auf. Die Ausrüstung und Kampfkraft aber sind sehr gering: Kein Radar, keine Lenkwaffen. "Überschallsportflugzeug" wird sie deshlab auch gerne mal genannt. Gerade zwei 30mm – NR-30 Kanonen stellen die hauptsächliche Bewaffnung dar. Dazu kommt die Möglichkeit des Einsatzes von ungelenkten Bomben und Raketen an den zwei Unterflügelstationen. Ebenfalls gering ist die Reichweite, so dass ein Zusatztank unter dem Rumpf zur noch wichtigeren Zuladung gehört. Die MiG-21F wird ab 1960 bei zwei Staffeln des 32. GwIAP (Gardejagdfliegerregiment) bei Moskau eingesetzt. Nebenbei wird bereits am Prototyp E-6T die Einrüstung der Infrarotrakete K-13 erprobt und zur ersten Großserie der MiG-21 überführt, welche sich nun MiG-21F-13, „Erzeugnis 74“ nennt. Interessant dabei: Bereits an der E-6 wurde die Bewaffnung mit K-13 Lenkwaffen an den Flächenenden erprobt, aber aus Gewichtsgründen nicht in die Serie der MiG-21F übernommen. Bei der F-13 nun entfiel aus besagten Gewichtsgründen dafür die Kanone auf der linken Seite. Unterversionen der F vor der F-13 hat es entgegen einiger falscher Angaben in der Literatur nicht gegeben. |
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Modelsvit präsentiert uns nun den ersten Bausatz dieser allerersten MiG-21 Serie. „Short Run“ steht da auf dem Karton, die Qualität des Inhaltes aber trifft diesen Begriff nicht wirklich. Kurz gesagt, dieser Bausatz hebt sich von den bisherigen Modelsvit - Bausätzen in Punkto Detaillierung und Fertigungsqualität ab: Nicht nur das die Oberflächen mit zahlreichen feinen und genauen Gravuren versehen sind, auch Cockpit, Fahrwerksschächte und Schubrohr sind aufwendig und mit vielen Details dargestellt. Dazu kommt die von Modelsvit bekannte Vorbildtreue sowie eine Ätzteilplatine und ein Maskenset. Das macht alles einen sehr guten Eindruck. Der gesamte Bau verlief dann auch entspannt. Hier und da etwas Anpassung, ein wenig Spachtel. Am Ende kommt dann aber auch ohne weiteres Zubehör und Nachdetaillierungen ein erstaunlich gut detailliertes Modell heraus. Die Metalltöne stammen von Alclad, ein bisschen Wasserfarbe für die Gravuren, Russian Green von Gunze für die Antennenverkleidungen. Wie gesagt, an diesem Modell gibt es keinen Extraaufwand. |

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Zum Schluss noch mal etwas Varianten-Wirrwar, das wird es bei den ganzen folgenden Varianten auch weiter geben - hier sozusagen die erste "Ausgabe": Dieser Bausatz lässt sich auch zur F-13 mutieren, nämlich zur ganz frühen. Die ersten 134 Exemplare der F-13 hatten nämlich noch das schmale Leitwerk der F, selbst die „Höcker-Haube“ der F war noch an den ersten F-13 vorhanden. Der einzig sichtbare Unterschied zur F waren die APU-28 Raketenträger und die nun nicht vorhandene linke Kanone, was an der Verkleidung der Mündung erkennbar ist. Wer sich hier also etwas eingehend beschäftigt, kann die frühe Geschichte der MiG-21 in seiner Sammlung noch etwas genauer komplettieren. |
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